Lexikon
Möglichst naturgetreue (bei Präzisionsabdrücken im µ – Bereich (1000stel Millimeter)) Abformung des Kiefers oder der Zähne. Die Negativform wird zur Weiterverarbeitung mit speziellen Hartgipsen ausgegossen.
Abrasion
Abrasion ist der Abrieb an Zahnhartsubstanz, der in der Funktion der Zähne zueinander, also beim Kauen und bei unwillkürlichen Bewegungen v. a. Nachts beim „Knirschen“ und beim gründlichen Zähneputzen entstehen kann.
Abrasivität
Begriff für das Abscheuern von Zahnhartsubstanz durch Zahnpasten. Es gibt unzählige Zahnpasten, deren Abrasionsstoffe (meist Bimsstein) nicht bekannt gegeben werden müssen, da Zahnpflegeprodukte dem Kosmetikgesetz unterliegen. Am intakten Schmelz können die Abrasionsstoffe keinen weiteren Schaden anrichten. Dagegen können beträchtliche Schäden (keilförmige Defekte) an freiliegenden Zahnwurzeln in Kombination mit einer zu harten Zahnbürste und falscher Putztechnik auftreten.
Abszess
Durch Bakterien (meist Staphylokokken und Streptokokken) verursachte begrenzte, abgeschlossene Eiteransammlung.
Adental
Zahnlos.
Adhäsion
Anziehungskraft („Klebekraft“) zwischen den Molekülen versch. Körper. Die Adhäsionsprothese bedient sich dieser Kräfte zum Halt der Prothesenbasis an der Schleimhaut.
Adrenalin
Hormon des Nebennierenmarkes. Reguliert durch Zusammenziehung der Hautgefäße und Erweiterung der Herzkranzgefäße den Blutfluss des Körpers und die Speichelsekretion.
Äskulapstab
Stellt das Symbol der ärztlichen Kunst mittels einer einen Stab umringelnden Schlange dar: Kopf nach rechts = Zeichen der Ärzte, Kopf nach links = Zeichen der Zahnärzte, Kopf nach links über einer Schale = Apotheker
Air-Flow®-System
Sog. Pulverstrahlsystem zur Entfernung von Genuss- und Nahrungsmittelverfärbungen (Nikotin, Kaffee, Tee, Rotwein) auf den sichtbaren Zahnflächen. Einem unter Druck stehenden Luft-Wasser-Gemisch (Spray) wird ein auf die Zahnhärte abgestimmtes Salz (Natriumkarbonat, NaHCO3) in Pulverform beigemischt, welches von der Härte her den Zahnschmelz nicht angreift, die Verfärbungen aber auch an sonst unzugänglichen Nischen u. Winkeln restlos entfernt.
Alveolarfortsatz
Der auf den Gegenkiefer zeigende Teil eines Kieferknochens.
Aktivator
Dieses herausnehmbare Behandlungsgerät kommt bei Patienten mit Unterkieferrücklage zum Einsatz und bewirkt eine Bissumstellung mithilfe der körpereigenen Muskelkräfte.
Alveole
Zahnfach im Kieferknochen (Alveolarfortsatz) zur Aufnahme der Zahnwurzel; die Form entspricht dem Negativ der Wurzel.
Amalgam
Füllungsmaterial; heute in der Zahnmedizin nur noch als eine „Legierung“ aus den Metallen Silber u. Zinn und dem Vermischen mit Quecksilber als „Silberamalgam“ gebräuchlich.
Anästhesie
Anästhesie ist das Ausschalten der Schmerzempfindung an den Zähnen durch Narkose.
Analgetika
Auf das zentrale Nervensystem symptomatisch wirkende Schmerzmittel (meist in Tablettenform).
Anamnese
Vorgeschichte einer Erkrankung; i.d.R. nach glaubhaften Angaben des Patienten.
Anomalie
Fehlbildung, Abweichung von der Norm, Unregelmäßigkeit. In der ZHK hauptsächlich gebraucht im Zusammenhang mit Zahnfehlstellungen.
Antagonist
Gegenkörper, Gegenzahn, d.h. der Zahn (Zähne), der (die) beim Schließen der Kiefer auf seinen Antagonisten trifft.
Antibakteriell
Biologische, chemische, mechanische oder thermische Schädigung zur Abtötung von Bakterien.
Antiseptikum
Mittel gegen Wundinfektionen.
Apex
Wurzelspitze eines Zahnes.
Apikal
Lagebezeichnung: an der bzw. zur Wurzelspitze eines Zahnes.
Approximal
Zwischen zwei Zähnen gelegen; dem Nachbar(-zahn) zugewandt.
Arthrose
Gelenkveränderung. Frühsymptome beim Kiefergelenk sind Knacken, erschwerte Mundöffnung, Kraftlosigkeit beim Kauen.
Artikulation
Verschiebung der oberen u. unteren Zahnreihen gegeneinander unter Zahnkontakt.
Artikulator
Gerät das mithilfe eingesetzter Kiefermodelle die Nachahmung der Kieferbewegungen mit begrenzter Genauigkeit zulässt.
Aseptisch
Keimfrei.
Aufbissschiene
Herausnehmbares Behandlungsgerät (i.d.R. aus Kunststoff) bei Kiefergelenksbeschwerden, gelockerten Zähnen, Knirschen, kieferorthopädischer Behandlung usw.
Stäbchenförmige, einfache (aus nur einer Zelle bestehende) pflanzliche Kleinlebewesen von etwa einem Mikromillimeter Dicke, welche sowohl gutartig bzw. lebenswichtig wie auch enorm krankhaft (pathogen) sein können. Man unterscheidet nach der Art ihrer Energiegewinnung zwischen aerobischen (sind auf Sauerstoff angewiesen) und anaerobischen (wachsen nur beim Fehlen von Sauerstoff) Arten und deren Mischformen.
Bazillen
Sporenbildende Bakterien (=dauerhafte Überlebensform).
Beläge
Verunreinigungen der Zahnoberfläche. Man unterscheidet harte B. (Konkremente, Zahnstein) u. weiche B. (Plaque). Sie bieten aufgrund ihres Vorkommens in der Mundhöhle (ca. 36° C warm, feucht und reichlich versehen mit Nährstoffen) einen idealen Nährboden für Bakterien und haben eine Schlüsselbedeutung bei der Entstehung von Karies u. Parodontose.
Biokompatibilität, Bioverträglichkeit
Grad der Gewebeverträglichkeit eines in den Körper eingesetzten oder mit seiner Oberfläche in Kontakt kommenden Werkstoffes bzw. Medizinproduktes. Sehr wichtig bei Implantaten oder auch Zahnersatzmaterialien, welche mit Körpergewebe in Kontakt treten.
Bionator
Dieses herausnehmbare Behandlungsgerät findet seine Anwendung bei Kieferfehlstellungen mit Rücklage des Unterkiefers. Es erfolgt eine Bissumstellung in die Regelverzahnung. Der Bionator ist eine ganzheitliche Apparatur und nutzt körpereigene Kräfte, die durch die Kaumuskulatur auf die Behandlungsapparatur übertragen werden.
Biss
Das Aufeinandertreffen der oberen und unteren Zahnreihen.
Bissnahme
Dreidimensionale Festlegung der Lage des Unterkiefers zum Oberkiefer. Eine der wichtigsten Maßnahmen bei der exakten Anfertigung von Zahnersatz, besonders einer Vollprothese.
Bleichen von Zähnen – Bleaching
Natürliche Zähne verändern mit zunehmenden Alter – bedingt durch chemische Prozesse – ihre Farbe: sie werden dunkler. Es gibt nun Chemikalien (meist starke Oxidationsmittel, z.B. Carbamidperoxidgel wie Opalescence®), welche diesen Prozess umkehren, indem sie mit bestimmten Trägerfolien über einen bestimmten Zeitraum unter zahnärztlicher(!) Aufsicht auf die ‚verfärbten‘ Zähne aufgetragen werden.
Bohren
Schlagwort für eine Methode zur Abtragung von Zahnhartsubstanz, besonders beim Ausbohren einer Kavität, mittels rotierender Instrumente. Je nach Indikation und Technik werden Bohrgeschwindigkeiten bis zu 400.000 U/min erreicht. Als Bohrer dienen Hartmetall- oder Diamantinstrumente. Zur Kühlung u. Reinigung der Kavität ist meist ein Wasser-Luft-Gemisch (=“Spray“) erforderlich. Als Bohrschmerz wird vor allen Dingen die feinen Vibrationen der rotierenden Bohrinstrumente bei niedrigen Umdrehungen (ab 175.000 Umdrehungen/Minute treten keine Vibrationen mehr auf) empfunden, verbunden mit einem unangenehmen ‚pfeifenden‘ Bohrgeräusch.
Brackets
In der Kieferorthopädie gebräuchliche Befestigungselemente bei festsitzenden Apparaturen. Werden durch spezielle Klebetechniken mit der Oberfläche des Zahnes verklebt und bilden so einen Ansatzpunkt zur Bewegung von Zähnen bei festsitzenden Apparaturen.
Brücke
Festsitzender Zahnersatz zur Überbrückung fehlender Zähne. Nach Beschleifen und Abdrucknahme der an eine Lücke angrenzenden Zähne (=Brückenpfeiler), wird die in einem Zahnlabor angefertigte B. mit Zement als ‚Klebstoff‘ fest einsetzt. Je nach der Anzahl der fehlenden Zähne unterscheidet man zwischen ein- und mehrspannigen B., die überbrückten Zähne nennt man Brückenglieder; ein Sonderfall stellt die Freiendbrücke dar, die nur auf einer Seite der Lücke (meist mehrere) Pfeiler hat.
Bruxismus
Aus dem amerik. stammende Bezeichnung für das Knirschen mit den Zähnen und Aufeinanderpressen der Zahnreihen.
Buccal
Bezeichnung für eine Zahnfläche, die zur Wange hin gelegen ist.
Vom Namen des Hundes („Reißzahn“) abgeleiteter Ausdruck für den Eckzahn. Auch als Augenzahn bezeichnet.
Cervical
Den Zahnhals (Übergang zwischen Zahnkrone und Zahnwurzel) betreffend.
Chirurgie
Übersetzung lautet sinngemäß „Heilung von Krankheiten mit der Hand“.
Chronisch
Langsam verlaufend, schleichend, lange dauernd; als Gegensatz zu akut.
Corona dentis
Die Zahnkrone; der sichtbare Teil des Zahnes.
Cortison
Lebenswichtiges Hormon, welches in der Rinde der Nebennieren des Menschen produziert wird. Es regelt u.a. den Fett-, Eiweiß- und Mineralstoffwechsel und steuert die Abwehrfunktion des Körpers. Die Tagesproduktion liegt zwischen 20 und 200 mg. In Krankheitsfällen reicht diese Produktion nicht aus, um einen therapeutischen Effekt – meist eine Entzündungshemmung – zu bewirken; es muss als synthetisch hergestelltes Medikament dem Körper zugeführt werden. Der Einsatz von C. ist wegen möglicher Nebenwirkungen nicht unumstritten; allerdings ist nach Einschätzung von Fachleuten der therapeutische Effekt bei richtiger Dosierung viel höher zu bewerten als die möglichen Nebenwirkungen.
Ein selbstligierendes Bracket der Firma Ormco.
Deckbiss
Er ist gekennzeichnet durch steil stehende Oberkieferzähne mit tiefem Biss. Sehr oft bei dieser Fehlstellung zeigen die Patienten beim Lachen sehr viel Zahnfleisch im Oberkiefer. Der Deckbiss führt im fortgeschrittenen Erwachsenenalter zu einer zunehmenden Bissvertiefung mit Einbissen in den Gaumen. Mögliche weitere Folgen: Überbelastung der unteren Zähne, Kiefergelenkprobleme, Tinnitus (Ohrensausen), Migräne.
Dens natalis
Bezeichnung für einen Milchzahn, welcher – erblich bedingt – schon bei der Geburt vorhanden ist.
Dens, Dentes
Zahn, Zähne. Im Milchgebiss gibt es davon 20 (8 Schneidezähne, 4 Eckzähne, 8 Backenzähne); das bleibende Gebiss hat mit den Weisheitszähnen 32 (8 Schneidezähne, 4 Eckzähne, 8 kleine Backenzähne, 12 große Backenzähne). Man teilt den Zahn in Zahnkrone, -hals und -wurzel auf.
Dental
Zu den Zähnen gehörend, von den Zähnen ausgehend.
Dentallabor
Zahntechnische Werkstatt zum Anfertigen von Zahnersatz und dessen Reparatur durch speziell dafür ausgebildete Zahntechniker. Diese Techniker verarbeiten (‚veredeln‘) die Abdrücke aus der zahnärztlichen Praxis (i.d.R. werden die Abdrücke mit einem Modellgips ausgegossen) und fertigen darauf den Zahnersatz (herausnehmbar, festsitzend, kombiniert) an. Die Anfertigung erfolgt ausschließlich auf Weisung des Zahnarztes; eine behandelnde Tätigkeit der Zahntechniker am Patienten ist nach dem Zahnheilkundegesetz strafbar.
Dentist
Im angelsächsischem Sprachraum geläufige, im deutschsprachigem Raum meist ‚abfällige‘ Bezeichnung für einen Zahnarzt.
Dentogen
Auch odontogen; vom Zahn ausgehend oder verursacht.
Desinfektion
Vernichtung von Krankheitserregern, Entkeimung, Entseuchung.
Distalokklusion
Rückbiss der unteren Zähne, meist verbunden mit vergrößertem Überbiss der Schneidezähne.
Distal
Die Zahnfläche, die zum hinteren Zahn hin zeigt.
Diagnose
Erkennen, Feststellen einer Krankheit.
Auch unter der Bezeichnung Augenzahn, Hundszahn, Dens caninus, Dens angularis, Dens cuspidatus bekannt. Beim Menschen der 3. Zahn nach hinten (distal) von der Zahnmittellinie aus gesehen.
Edelmetalle
In der Zahnheilkunde gebräuchliche Werkstoffe (Legierungen) für Zahnersatz. Die E. liegen nie in reiner Form vor, sondern aus Stabilitäts- u. Kostengründen als Legierungen. Typische Vertreter sind Gold, Platin u. Silber; in neuerer Zeit auch das reine – technisch schwer zu verarbeitende – Element Titan.
Embolie
Zustand eines durch ein Blutgerinnsel verschlossenen Gefäßes.
Endogen
Vom Inneren (des Körpers) kommend oder entstehend.
Entzündung
Gewebeschädigung durch bakterielle, chemische o. thermische Reize.
Epithese
Defektprothese zum Ersatz von angeborenem oder erworbenem Gewebsverlust durch Carcinome, Unfälle o. Missbildungen.
Expansiv
Sich ausdehnend, ausbreitend.
Extraktion
Zahnentfernung mit speziell dafür gearbeiteten ‚Zahnspangen‘.
Exzentrisch
Außerhalb des Mittelpunktes liegend. Gebräuchlicher Begriff beim Röntgen von Zähnen zu einer speziellen Darstellung des Zahnes im dreidimensionalem Raum.
Verblendschale aus Keramik o. Kunststoff bei Kronen u. Brücken, um dem zu ersetzenden Zahn ein „echtes“ (zahnfarbenes, unauffälliges) Aussehen zu geben.
Feste Spange
Die festsitzende Zahnspange, bestehend aus aufgeklebten Brackets und gelegentlich auch zementierten Bändern. Die Multibracket-Apparatur ist das kieferorthopädische Gerät per se, mit dem sich die meisten kieferorthopädischen Behandlungen in minimaler Zeit, mit minimaler Belastung der Patienten und mit den besten Ergebnissen lösen lassen.
Fissur
Furche, Rille in der Zahnoberfläche (Kaufläche) der Backenzähne.
Fissurenversiegelung
Maßnahme zum Schutz der kariesanfälligsten Stellen des Zahnes; etwa 50% der Karies befindet sich auf der Kaufläche. Die einer (natürlichen) Zahnreinigung nur schwer oder überhaupt nicht zugänglichen Fissuren einer Kaufläche werden gut gereinigt und/oder leicht ausgeschliffen und mit einem kaufesten Material ausgefüllt.
Fluor
Zur chemischen Gruppe der ‚Halogenbildner‘ – wie Chlor – gehörendes Element. Äußerst giftiges Gas.
Fluoride
Salze der Flusssäure / Fluorwasserstoffsäure. In der Kariesvorbeugung (Fluoridprophylaxe) werden hauptsächlich Amin- u. Natriumfluoride verwandt.
Frontzähne
Sind die Schneide- u. Eckzähne des Kiefers; i.d.R. die sichtbaren Zähne bei ’normalem‘ Sprechen.
Füllung
Von Laien häufig als „Plombe“ bezeichnet; als Ersatz von durch Karies zerstörter Zahnsubstanz wird der Zahn nach vorherigem Entfernen der Karies („Bohren“) und Vorbereiten einer Kavität mit einer Unterfüllung und abschließend mit einer Füllung versehen. Man unterscheidet plastische Füllungsmaterialien wie Amalgam, Kunststoffe ( Komposites = „weiße Füllungen“), Zemente (wenig haltbar, als Provisorien oder Unterfüllung geeignet), und starre Füllungsmaterialien („Inlays“) wie z.B. Goldlegierungen o. Keramik.
Furkation
Auch Bifurkation; Aufteilung, Gabelung einer Zahnwurzel. I.d.R. unter dem Zahnfleisch gelegen und vom Knochen bedeckt.
Elektrochemische Methode, um Werkstoffoberflächen korrosionsbeständiger, besser elektrisch leitend, abriebfester oder optisch ansprechender zu machen.
Gaumenbügel
Auch Transpalatal Arch (TPA), ein die 1. Molaren im Oberkiefer über den Gaumen verbindendes Drahtelement. Der Gaumenbügel wird meistens aus 0,9mm starkem Stahldraht gefertigt und an speziellen Schlössern befestigt, die auf Bänder geschweißt sind. Mit dem Gaumenbügel können die 1. Molaren rotiert, gekippt, körperlich nach außen und in beschränktem Umfang auch nach hinten oder vorn bewegt werden. Der Gaumenbügel ist ein sehr effizientes Gerät, das seine Aufgaben erfüllt, ohne Ansprüche an die Mitarbeit zu stellen oder das tägliche Leben besonders zu beeinträchtigen.
Gebiss
1.) Bezeichnung für alle Zähne des Ober- u. Unterkiefers. Das Milchgebiss (siehe auch unter Zahndurchbruch) besteht aus 20 Zähnen, das bleibende Gebiss aus 32 Zähnen. Die 32 Zähne des Erwachsenen sind je Kiefer in 4 Schneidezähne, 2 Eckzähne, 4 kleine Backenzähne u. 6 große Backenzähne (auch Mahlzähne genannt) unterteilt. Mit den Schneide- u. Eckzähnen wird die Nahrung abgebissen, die kleinen Backenzähne fixieren u. zerteilen die Nahrung in kleinere Stücke und die großen Backenzähne zermahlen die Nahrung unter Mithilfe des Speichels zu einem magengerechten Brei. 2.) umgangssprachlicher Ausdruck für eine Zahnprothese.
Genese
Entwicklungs-, Entstehungsgeschichte.
Genetisch
Die Vererbung betreffend.
Genuin
Natürlich, angeboren, ursprünglich.
Gerontologie
Alterszahnheilkunde; hat in der ZHK in den letzten Jahrzehnten stark an Bedeutung gewonnen, da die Bevölkerung immer älter wird, die Zahnlosigkeit immer stärker zurückgeht und das Leistungsspektrum (z.B. das Einpflanzen künstlicher Zähne =Implantate) zugenommen hat.
Geschiebe
Verbindungselement zwischen Restzahnbestand und Ersatzzähnen. Im Gegensatz zu den konventionellen Prothesenklammern ergibt sich vor allem beim G. ein kosmetischer Vorteil, da die Verankerung nach außen hin nicht sichtbar ist. Außerdem je nach Art des G. eine bessere Kraftverteilung auf die Restzähne. Das G. besteht immer aus zwei Teilen: der positive (+), welcher an der Krone des Restgebisses fest verankert(verlötet) ist (Matrize) und der negative (-), welcher mit dem herausnehmbaren Teil verbunden ist (Patrize).
Gesichtsbogen
Übertragungsgerät zur schädelbezogenen Rekonstruktion mittels Registraten der Kieferabdruckmodelle in einem Artikulator.
Das Doppelplattensystem nach Professor Hasund ist eine Weiterentwicklung und wurde zu Ehren der Hansestadt Hamburg als Hansa-Platte benannt.
Habituell
Ständig, gewohnheitsmäßig.
Hämatogen
Durch das Blut, aus dem Blut entstanden.
Hämatom
Meist unfallbedingter Bluterguss.
Hämoglobin
Roter Blutfarbstoff; Sauerstofflieferant für unsere Körperzellen.
Halteelement
In der Prothetik (bzw. Kieferorthopädie) benötigte technische Vorrichtung zum Befestigen eines herausnehmbaren Zahnersatzes (bzw. einer Zahnregulierung) an den eigenen Zähnen. H. können Klammern, Geschiebe, Riegel oder Stege sein.
Herbstscharnier
Von E. Herbst 1934 publiziertes, festsitzendes Gerät zur Bissverschiebung bei einem Rückbiss, bestehend aus Metallverankerungen in beiden Zahnbögen, die durch stabile Teleskope verbunden sind.
Homöopathie
Wissenschaftlich nicht belegte Lehrmeinung, die von der These ausgeht, dass Ähnliches mit Ähnlichem geheilt wird. Die Dosierungen sind so gering, dass von den homöopathischen Medikamenten keine Gefährdung für die Gesundheit ausgehen kann; gleichwohl wird über Heilungserfolge berichtet.
Hygiene
Medizinisches Fachgebiet. Sinn der H. ist die Gesunderhaltung des Körpers und die Schaffung gesunder Lebens- u. Arbeitsbedingungen (Gesundheitsfürsorge).
Hyper / hypo
Griech. Vorsilbe für ‚über‘; Gegensatz: ‚hypo‘ = ‚unter‘.
Hypnose
Künstlich hervorgerufene Bewusstseinsänderung. In der ZHK jüngst mit unterschiedlichem Erfolg angewandt.
Hypodontie
Bezeichnung für angeborene Unterzahl von Zähnen; eine ausgeprägte H. mit Fehlen von ganzen Zahngruppen nennt man Oligodontie.
Unempfindlichkeit gegenüber Krankheitserregern oder Giftstoffen. Die I. kann angeboren oder im Laufe des Lebens durch eine Immunisierung erworben werden.
Implantat
„Ersatzteil“; fremdes oder körpereigenes Material, welches in den Körper eingepflanzt wird. In der ZHK sind dies Zahn- (Keramik o. Titan) oder Knochenimplantate, welche fehlende Zähne oder verloren gegangenen Knochen ersetzen können. Durch spezielle Operationsmethoden und verbesserte, gewebeverträglichere Materialien hat sich in den letzten Jahren die Erfolgsquote deutlich verbessert.
Indikation
Vorgehen, Ergreifen einer bestimmten Maßnahme im Krankheitsfall.
Infektion
Reaktion des Körpers auf eingedrungene Krankheitserreger oder deren Giftstoffe. Als Mikroorganismen kommen hauptsächlich Bakterien, Viren u. Pilze in Betracht.
Infiziert
Mit Erregern versehen, verseucht, angesteckt mit.
Injektion
Mit Druck verbundenes Einbringen von Flüssigkeiten ins Körpergewebe; in der ZHK gemeinhin unter „Spritze“ bekannt.
Inkompatibel
Untereinander unverträglich.
Inlay
Einlagefüllung, Gussfüllung; i.d.R. aus Edelmetall, aus kosmetischen Gründen auch aus Keramik (Keramik-Inlay) oder einer Kombination beider Werkstoffe (Galvano-Inlays); ggf. aus Kostengründen in einer anderen Legierung.
Inoperabel
Krankheitszustand, der nicht (mehr, z.Zt.) durch eine Operation beherrscht werden kann.
Inserts
Keramische Füllkörper bei der Verarbeitungstechnik mit zahnfarbenen Füllungsmaterialien mit dem Ziel einer Verbesserung des Füllungsrandes und einer durch die Aushärtung technisch bedingten geringeren Spannung innerhalb des Ersatzwerkstoffes.
Interdental
Zwischen den Zähnen gelegen, befindlich.
Interproximal
Zwischen den Berührungs-, Kontaktflächen der Zähne gelegen.
Intraoral
In der Mundhöhle gelegen.
Intravenös
In der Vene befindlich. So wird z.B. bei einer intravenösen Injektion (i.v.) die Flüssigkeit in eine bestimmte Vene eingebracht.
Invisalign
Invisalign® ist eine neue kieferorthopädische Behandlungsmethode, bei der eine Abfolge herausnehmbarer, durchsichtiger, semielastischer Polyurethanschienen die Zahnfehlstellung korrigieren.
Diese Therapieform trägt dem gesteigerten ästhetischen Bewusstsein von jugendlichen und erwachsenen Patienten Rechnung und kann sehr oft (abhängig von dem Ausmaß der Zahn- und Kieferfehlstellung) eine gute Alternative bzw. eine sinnvolle Ergänzung zu den übrigen Behandlungsmitteln sein.
Jacketkrone
Eine der funktionell und besonders ästhetisch hochwertigsten Kronenarten. Die auch unter dem Namen ‚Porzellanmantelkrone‘ bekannte Krone ist vollständig aus Porzellan gearbeitet und findet überwiegend im Frontzahnbereich als Einzelkrone Verwendung.
Feine Gefäße, feinste Blutäderchen im Übergang des arteriellen zum venösen Kreislauf.
Karies
Zahnfäule, „Loch im Zahn“; die mit Abstand häufigste Erkrankung des Menschen (ca. 98% der Europäer sind davon erkrankt). So verursachte die K. 1997 nach Schätzungen jährlich 24 Mrd. DM Reparaturkosten allein in Deutschland (zum Vergleich: Herz-Kreislauf-Erkrankungen kosten „nur“ 15 Mrd.). Kohlenhydrate (bes. Zucker) werden durch Bakterien (besonders Streptococcus mutans) zu Säuren vergoren, welche alle Teile des Zahnes angreifen können.
Kariesanfälligkeit
Die Anfälligkeit einer Ansteckung mit Karies ist nicht in allen Altersstufen gleich. Besondere K. besteht statistisch zwischen dem 6.-9., 14.-20. und 40.-50. Lebensjahr, ebenso in der Schwangerschaft. Als Ursache für die erhöhte K. werden Ess- und Lebensgewohnheiten vermutet.
Kariös
Von Karies befallen.
Kavität
Durch Präparation („Bohren“) geschaffene Hohlform im Zahn zur Aufnahme einer Füllung.
Keramik
Schlagwortbezeichnung für keramische Massen, welche als Grundlage für künstliche Zähne, verblendete Zahnersatzarbeiten und Füllungen dienen.
Keramik-Inlay
Im Zahnlabor hergestellte oder aus Industriekeramik herausgeschliffene Einlagefüllung zur kosmetisch optimalen Versorgung eines Zahndefektes, welcher nach Möglichkeit allseitig von Zahnschmelz umgeben sein sollte.
Kiefer
Knöcherner Teil des Schädels zur Aufnahme der Zähne. Man unterscheidet den Oberkiefer (Maxilla) vom Unterkiefer (Mandibula).
Kiefergelenk
Vielseitigstes Körpergelenk, da es sowohl Gleit-, wie auch Drehbewegungen ausführen kann.
Kieferorthopädie (KFO)
Lehre der Zahn- und Kieferanomalien (Anomalie = Abweichung vom ‚Normalen‘) und deren Behandlung. In Deutschland eigenes Fachgebiet innerhalb der ZHK.
Klammer
1.) gebräuchlichste und preiswerteste Haltevorrichtung für (herausnehmbare) Teilprothesen oder kieferorthopädische Behandlungsgeräte. Die den Haltezahn umgreifenden Elemente der K. werden Klammerarme genannt. 2.) laienhafter Ausdruck für eine kieferorthopädische Regulierung.
Knirschen
Auch Bruxismus genannt; unbewusst ablaufendes Aneinanderreiben der Oberkiefer- mit den Unterkieferzähnen, häufig verbunden mit einem Spannungskopfschmerz.
Kongenital
Angeboren.
Koronal
Flächenbezeichnung; in Richtung der Zahnkrone befindlich, gelegen; an der Zahnkrone.
Krone
Überzug über die natürliche Krone eines beschliffenen Zahnes. Die Indikation zur K. ist meist die starke Zerstörung des Zahnes durch Karies(=’Zahnersatzkrone‘).
Lagebezeichnung für: zur Lippe hin; an der Lippe gelegen.
Langzeitprovisorium
Provisorische Versorgung von beschliffenen oder fehlenden Zähnen über einen längeren Zeitraum (i.d.R. 3 – 12 Monate), um die Heilphase und damit verbundenen Umbauvorgängen im Kiefer abzuwarten.
Laser
Engl. Abkürzung für Light amplification by stimulated emission of radiation = Lichtverstärkung durch erzwungene(stimulierte) Emission von Strahlung. Wurde physikalisch 1960 entdeckt (Rubin-Laser) und sehr schnell wegen seiner hohen monochromatischen Energie auf kleinem, begrenztem Raum in die Medizin eingeführt (Augenheilkunde, Dermatologie, Tumorchirurgie usw.). Auch in der Zahnheilkunde wird seit vielen Jahren mit Laserstrahlen experimentiert und zum ganz geringen Teil damit auch in der zahnärztlichen Praxis (einige 100 von 50 000 Zahnärzten in Deutschland) behandelt.
Latent
Im Stillen, verborgen.
Lateral
Seitlich von.
Legierung
Vereinigungen eines Grundmetalls mit einem o. mehreren Elementen (= metallkundliche Mischung) zur Verbesserung oder zur Erzielung neuer Eigenschaften des Grundmetalls.
Lingual
Lagebezeichnung für zungenwärts, zur Zunge hin.
Lingualtechnik
Kieferorthopädische Behandlung mit einer festsitzenden Zahnspange, die von außen unsichtbar auf der Innenseite der Zähne angebracht ist.
Lückengebiss
Bezeichnung für ein natürliches Gebiss mit fehlenden Zähnen.
Die großen Backenzähne.
Marginal
Lagebezeichnung: auf dem Rand, zum (Zahnfleisch)Rand gehörig; oder aber auch: ’nicht so bedeutend‘.
Medial
Zur Körpermitte hin.
Mesialbiss
Abnorme Bisslage des Unterkiefers zum Oberkiefer; der Unterkiefer ist nach mesial (vorn) verlagert.
Metallkeramik
Auch VMK-Technik (= VerblendMetallKeramik); Kronen- oder Brückenzahnersatz, bei welchem aus biokompatiblen und kosmetischen Gründen das aus einer speziellen Legierung hergestellte Metallgerüst mit einer keramischen Masse in einem Sinterungsprozess versehen wird.
Milchzahn, Milchzähne
Mit etwa dem 6. Lebensmonat durchbrechende Zähne des Kleinkindes. Nach Abschluss der Zahnung – etwa mit dem 30. Monat – hat das Kind 20 Milchzähne. Der Name leitet sich von der kreidigen Farbe der M. ab. Die M. sind viel schwächer als die bleibenden Zähne und haben eine relativ große Nervhöhle.
Modellguss
Herausnehmbarer Zahnersatz; zahntechnische Bezeichnung für aus Edelmetall oder aus einer Chrom-Kobalt-Legierung („Stahlprothese“) hergestellte Teilprothese in einem Guss (d.h. Prothesenbasis mit Klammern).
Molar, Molaren
Backenzahn; lat. Bezeichnung für die Mahlzähne des menschl. Kiefers. Es sind dies die am weitesten nach hinten (distal) gelegenen Zähne des Kiefers.
Munddusche
Hilfsmittel zur Entfernung von Speiseresten oder teilweise abgelöster Plaque nach dem Zähneputzen, besonders aus den Zahnzwischenräumen oder unter festsitzendem Zahnersatz.
Mundhygiene
Oberbegriff aller hygienischen Maßnahmen innerhalb der Mundhöhle.
Mykose
Eine durch Pilze hervorgerufene Erkrankung.
Betäubung des gesamten Körpers (sog. Vollnarkose) durch Inhalation (Einatmung mittels spezieller Vorrichtungen, Intubationsnarkose) oder venöser (Einspritzen in die Vene) Zufuhr; seltener durch rektale Zufuhr (Darmeinlauf) von Narkosemitteln auf der Grundlage von Barbituraten, Halothan, Lachgas usw.
NEM-Legierung
NichtEdelMetall – Legierung; Begriff aus der Zahnersatztechnik.
Neural
Auch neurogen, den Nerv betreffend, vom Nerv ausgehend.
Nonokklusion
Teilweises oder vollständiges Nichtzusammentreffen (Aufeinanderbeißen) der Zahnreihen, z.B. beim lutschoffenen Biss.
Lateinisch: Maxilla.
Odont…
Griech. Vorsilbe für Zahn… .
Odontium
Das gesamte zum Zahn gehörende Gewebe wie Schmelz, Dentin(Zahnbein), Pulpa(Nerv) und Parodontium.
OK
Abkürzung für Oberkiefer, Maxilla.
Okklusal
Auch occlusal; Lagebezeichnung: zur Kaufläche hin, an oder auf der Kaufläche.
Okklusion, Okklusionseinheit
Berührung der Zahnkauflächen (einzelner oder aller) des Unterkiefers mit dem Oberkiefer bei zwanglosem Kieferschluss (siehe auch unter Ruheposition).
Okklusionsfläche
Die Kaufläche der Backenzähne.
Onlay
Auch ‚Kuppelfüllung‘; Gussfüllung, bei welcher die durch die Größe des Defektes geschwächten Zahnwände durch Übergreifen des O. über die kautragenden Höcker des Zahnes geschützt werden.
Opak
(Röntgen)lichtundurchlässig, kreidig.
Opazität
Optischer Durchlassgrad eines Stoffes. So bewirkt z.B. auf einem Röntgenfilm eine Metallkrone eine helle Stelle, da sie eine hohe O. aufweist und so die Strahlen kaum durchlässt.
Oral
Den Mund, die Mundhöhle betreffend. In der Pharmakologie: orale Einnahme = Aufnahme eines Medikamentes über den Mund.
Orthodontie
ähnlicher Begriff wie Kieferorthopädie; Regulierung von Zahnfehlstellungen, wobei bei der orthodontischen Regulierung überwiegend die Behandlung mit festsitzenden Apparaturen durchgeführt wird.
Lat. Ausdruck für den Gaumen; man unterscheidet den harten vorderen (Palatum durum) und weichen hinteren Gaumen (Palatum molle).
Palladium
Sehr hartes, silbrig-weißes Edelmetall. Wegen einer Steigerung der Korrosions-, Anlauf- und Mundbeständigkeit häufiger (geringer) Bestandteil von Legierungen für Zahnersatz.
Paramolar
Überzähliger, meist im Oberkiefer wangenwärts vom eigentlichen Backenzahn gelegener Zahn.
Parodontal, paradental
Das Parodontium, den Zahnhalteapparat betreffend.
Parodontitis apicalis
Akute oder chronische Entzündung um die Wurzelspitze eines Zahnes herum, meist als Folge eines nervtoten Zahnes oder durch übergestopfte Wurzelfüllmaterialien.
Parodontitis interradicularis
Entzündliche Zerstörung bei mehrwurzligen (Backen-) Zähnen des Gebietes, welches zwischen den Wurzeln (Bifurkation bei zweiwurzligen, Trifurkation bei dreiwurzligen Zähnen) liegt.
Parodontitis marginalis
Entzündung des gesamten Zahnhalteapparates mit Bildung einer krankhaften Zahnfleischtasche, fast immer durch Zahnbeläge verursacht. Der Parodontitis geht eine Gingivitis voraus. Ausführliche Darstellung auf eigener Seite unter Zahnfleischerkrankungen.
Parodontitis
Entzündlicher Schwund des Parodontiums (Zahnhalteapparat).
Parodontologie
Lehre vom Parodontium (s.o.), dessen Erkrankungen und deren Behandlung.
Parodontose
Früher: Paradentose; laienhaftes Schlagwort für lockere Zähne mit freiliegenden Zahnhälsen.
Partiell
Teilweise, zum Teil.
Pathologisch
Krankhaft.
Penicillin, Penizillin
Durch den Schimmelpilz Penicillium notatum gebildetes, am meisten eingesetztes Antibiotikum.
Penicillinallergie
Bei ca. 8% der Patienten bekannte Unverträglichkeit (Allergie) gegen dieses Antibiotikum.
Perforation
Durchbohren, Durchlöchern; hauptsächlich in der ZHK beim Aufbereiten der Wurzelkanäle vorkommendes, manchmal nicht zu vermeidendes Missgeschick, besonders bei abgekrümmten Wurzeln oder schwer zugänglichen Wurzelkanälen: es wird nicht der Wurzelkanal selbst aufbereitet, sondern das Aufbereitungsinstrument durchstößt die Zahnwurzel (Fausseroute) und gelangt in den umgebenden Kieferknochen.
Periapikal
Lagebezeichnung: die Wurzelspitze umgebend; um die Wurzelspitze herum.
Peripher
Lagebezeichnung für außerhalb liegend, am Rande befindlich.
Perkussion
Beklopfen eines Zahnes sowohl von oben, wie von der Seite zur Diagnose. Aufgrund des sog. ‚Klopfschalles‘ sowie evtl. auftretender Klopfschmerzen lassen sich für den Fachmann Rückschlüsse auf den Zustand des Zahnhalteapparates und etwaige Erkrankungen im Wurzelbereich (z.B. eitrige Prozesse) ziehen.
Phantomschmerz
Nervlich bedingte Fehlmeldung; so werden z.B. Schmerzen an nicht mehr vorhandenen Zähnen geäußert; die Entstehung des P. ist unklar.
Pharmakologie
Arzneimittellehre; Lehre von der Wirkung chemischer Substanzen auf Lebewesen.
Phobie
Grch. ‚Furcht‘, abnorme, neurotische Erwartungsangst vor bestimmten Objekten (z.B. Spinnen) oder Situationen (z.B. zahnärztliche Behandlungsangst).
Placebo
Lat.: ‚ich werde gefallen‘; in Form, Farbe und Geschmack einem bestimmten Arzneimittel nachgebildetes Präparat, welches jedoch keine pharmakologisch wirksamen Stoffe enthält; ermöglicht so die Unterscheidung zwischen subjektiver (Einbildung) und objektiver Wirksamkeit.
Plaque
Weiche, weißliche Zahnbeläge, hauptsächlich bestehend aus einer schwer abwischbaren (normales Mundspülen entfernt keine P.; dagegen richtiges Zähneputzen immer) bakterienverseuchten eiweiß- u. polysaccharidhaltigen Masse.
Plombe, Plombieren
Laienhafter Ausdruck für eine Füllung bzw. eine Füllung legen; der Ausdruck leitet sich von der französischen Bezeichnung plomb = Blei ab, ein früher gebräuchliches ‚Füllungsmaterial‘.
Prämolar
Vorderer oder kleiner Backenzahn. Im bleibenden Gebiss jeweils zwei vor (=prä) den großen Backenzähnen (Molaren) stehende Zähne.
Präparation
Fachausdruck für das Bearbeiten eines Zahnes mit rotierenden (‚Bohrer‘) oder oszillierenden Instrumenten (i.d.R. diamantbeschichtet) zur Aufnahme einer Füllung bzw. Krone.
Prothese, zahnärztliche
Zahntechnisches Werkstück zum Ersatz einiger (=Teilprothese, partielle Prothese) oder aller Zähne (=Vollprothese) meist auf Kunststoffbasis, bei Teilprothesen auch auf Metallbasis, die Zähne können aus Kunststoff (gebräuchlicher) oder Porzellan gefertigt sein; im Volksmund auch häufig als Gebiss bezeichnet.
Prothetik
Lehre von der Wissenschaft und Kunst des Ersatzes von verloren gegangen oder von Geburt an nicht vorhandenen Körperteilen. Die zahnärztliche P. beschäftigt sich besonders mit der funktionellen Wiederherstellung verlorener Zähne, fehlendem Knochengewebe und der damit verbundenen kosmetischen Beeinträchtigung.
Provisorium, provisorische Versorgung
Maßnahmen entweder zum Schutz eines Zahnes nach Präparation bis zur Eingliederung des endgültigen Ersatzstückes (Krone, Brücke) oder als temporäre Versorgung einer Zahnlücke bis zur späteren Versorgung mit einer Brücke oder herausnehmbaren Prothese (Interimsprothese).
Ausdruck in der ZHK für eine Kieferhälfte.
Qualitätsmanagement (QM)
Auch bekannt unter dem bürokratischen Begriff ‚Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001‘; Versuch der qualitativen Beschreibung der das Umfeld des ärztlichen Handelns bestimmenden Faktoren.
Quecksilber
Chem. Element, welches bei normaler Temperatur flüssig ist und bei Raumtemperatur (giftig) verdampft; Aufbewahrung deshalb immer in geschlossenen Behältern oder unter Wasser. Seine Legierungen mit anderen Metallen werden als Amalgame bezeichnet.
Zur (Zahn)Wurzel gehörend, die (Zahn)Wurzel betreffend, an der (Zahn)Wurzel gelegen.
Radiologie
Lehre von den ionisierenden Strahlen (u.a. auch den Röntgenstrahlen) und ihrer Anwendung. Als Unterzweig befasst sich die medizinische R. mit der Diagnose und Therapie von Krankheiten (Röntgenologie, Strahlentherapie und Nuklearmedizin).
Radix
Lat. für Wurzel. So bezeichnet man die Zahnwurzel anatomisch korrekt als Radix dentis.
Raucherbelag
Kosmetisch störender bräunlich-gelber Belag, welcher durch Pigmente aus dem Tabakrauch verursacht wird. Mit konventionellen Mundhygienemaßnahmen nicht zu beseitigen.
Recall – System
In Zahnarztpraxen gebräuchliches Erinnerungssytem, besonders im Rahmen der parodontologischen Nachsorge. Dem Patienten wird nach einem vorher festgelegten Zeitraum mitgeteilt, dass ein Kontroll / Untersuchungstermin wieder fällig ist.
Retromolar
Lagebezeichnung: hinter den Backenzähnen.
Retention
Die Retentionsphase beginnt unmittelbar nach Beendigung der aktiven Phase der kieferorthopädischen Behandlung. Sie gehört aber trotzdem noch immer zur Behandlungsphase. Die Retention dient dazu, die erreichte Zahn- und Kieferstellung nach der kieferorthopädischen Behandlung zu erhalten.
Röntgendiagnostik, Röntgenuntersuchung
Man benutzt die Eigenschaft der Röntgenstrahlen, auf einer phothographischen Filmschicht sog. ‚Schatten‘ zu erzeugen, welche durch die unterschiedliche Strahlendurchlässigkeit des Körpergewebes oder von Fremdkörpern – in Abhängigkeit von der Art und Dicke des Materials (je höher das Atomgewicht, umso undurchlässiger) – bedingt sind (Abb. oben: Röntgenuntersuchung eines Zahnes mittels Parelleltechnik; braun = Filmhalter, blau = Zahnfilm).
Schlagwortartiger Begriff für die Durchführung aller zahnärztlich notwendigen Maßnahmen (Extraktionen, Füllungen usw.) in einem dringend behandlungsbedürftigen Gebiss.
Scherenbiss
Man spricht von einem S., wenn die oberen Schneidezähne mehr als ein Drittel die unteren Schneidezähne überbeißen. Fließender Übergang zum sog. Tiefbiss.
Schmelz
Lat. Enamelum; emailleartiger Überzug der Zahnkrone und gleichzeitig härteste im Körper vorkommende Substanz ohne einen Körperstoffwechsel von innen heraus (über die Pulpa des Zahnes). Bedeckt wird der S. bei allen Milchzähnen sowie bei etwa 3/4 der bleibenden Zähne von einer prismenfreien Schmelzschicht.
Schneidezahn
Schaufel, lat.: dens incisivus; jeweils 4 S. in den Zahnreihen des Ober- und Unterkiefers, sowohl im bleibenden, wie auch im Milchgebiss, stets mit nur einer Zahnwurzel.
Seitenzähne
Globalbezeichnung für die Molaren und Prämolaren (große u. kleine Backenzähne).
Stahlkrone
Hauptsächlich in der Kinderzahnheilkunde angewandte Kronenart zur Versorgung von stark zerstörten Milchzähnen oder zur vorübergehenden (provisorischen) Behandlung bleibender (Backen)Zähne. Zur Anwendung kommen vorgefertigte, anatomisch ausgeformte Kronen, welche dem zerstörten Zahn im Mund aufgepasst werden.
Status
Beschreibung eines gegenwärtigen Zustandes; so stellt der Gebissstatus den gegenwertigen Zustand (S. praesens) der Zähne (Fehlstellungen, Karies, Zahnfleischerkrankungen) dar. Unter einem Röntgenstatus versteht man in der ZHK die röntgenologische Untersuchung aller Zähne.
Stiftkrone
Laienhaft als „Stiftzahn“ bezeichnete Kronenart, welche bei tief zerstörten Zähnen als ‚letzte Rettung‘ zur Zahnerhaltung Verwendung findet. Der tief zerstörte Zahn wird mit einer Wurzelfüllung versehen.
Stoma
Griech. für Mund.
SUS (Sabbagh Universal Spring)
SUS ist eine Technik von Dr. Sabbagh aus Erlangen entwickelt und in den USA und in Europa patentiert. Dr. Sabbagh hat einen sehr nützlichen, grazilen Teleskopfederstab entwickelt. Die Vorteile der unbequem zu tragenden Herbstapparatur u. der sehr reparaturanfälligen und in ihrer Wirkung nachlassenden Jasper-Jumper Apparatur werden mit dieser Technik vereint.
Subakut
Nicht so heftiger, weniger ausgeprägter Krankheitsverlauf.
Sublingual
Unter der Zunge befindlich, gelegen.
Zur Schonung der Zahnsubstanz, des Zahnfleischrandes und aus kosmetischen Gründen angewandte Kronenart, bei welcher i.d.R. der nach außen sichtbare Teil des Zahnes nicht beschliffen wird. Je nachdem wie viele Zahnflächen bearbeitet werden, unterscheidet man zwischen Halb- und Dreiviertelkronen.
Teilprothese
Partielle Prothese, herausnehmbarer Zahnersatz, welcher mit Klammern, Geschieben, Teleskopkronen oder anderen Konstruktionen an den eigenen Zähnen (dem sog. Restgebiss) befestigt und wenn möglich abgestützt ist. Je nach der Art des Restgebisses unterscheidet man zwischen Freiend- und Schaltprothesen oder deren Mischformen.
Teleskop, Teleskopkrone
Auch Doppelkrone; Kronenart zur Verbindung von festsitzend-herausnehmbaren Zahnersatz. Dabei wird das Innenteleskop (= Primärteil) mit dem beschliffenen Zahnstumpf fest verbunden (einzementiert); über den so vorbereiteten Zahn greift das an dem Zahnersatzstück befindliche Außenteleskop (wie bei einer Teleskopantenne) und bewirkt so eine gute Verbindung und sichere Abstützung mit dem Restgebiss. Bei dem so teleskopierten Zahnersatz kann es sich um eine herausnehmbare Teilprothese oder aber eine herausnehmbare Brücke handeln.
Titan
Sehr leichtes und stabiles, schwer zu verarbeitendes Metall, welches durch seine Oxidschicht äußerst korrosionsstabil und bioverträglich ist.
Tomas System
Temporary Orthodontic Micro Anchorage System: Hierbei werden im Rahmen der Therapie die Zähne absolut fest an Ort und Stelle gehalten, sodass im günstigsten Fall ansonsten erforderliche Zahnentfernungen vermieden werden können.
Auch Scherenbiss die im normalen Gebiss übliche (eugnathe) Bisslage: die oberen Schneidezähne beißen leicht über die unteren.
Unterfüllung
Schutzschicht unter einer Füllung, um die Kavität gegen thermische (heiße oder kalte Nahrung) und chemische Reize, welche durch das Füllungsmaterial bedingt sein können, zu schützen.
Veneer, Veneerkrone
Auch unter dem Begriff ‚Facettierung‘ bekannt; Verblendung der sichtbaren Zahnflächen mit dünnen Keramikschalen (sog. Presskeramik), welche im Gegensatz zur Jacketkrone den Zahn nicht vollständig überziehen. Die sichtbaren Flächen werden hauchdünn abgeschliffen und mit im Zahnlabor angefertigten keramischen Verblendschalen mittels Adhäsivtechnik versehen.
Vollprothese
Auch totale Prothese, Totalprothese, Totale; zahnärztlicher Ersatz aller Zähne des Ober- oder Unterkiefers durch einen herausnehmbaren Zahnersatz, welcher im Oberkiefer die Alveolarfortsätze und den harten Gaumen, im Unterkiefer nur die Alveolarfortsätze bedeckt und darauf durch Saug- und statische Kräfte hält.
Wachsbiss
Zusammenbiss der Zähne auf eine Wachsplatte oder einen Wachswall zur Rekonstruktion der Bisslage im Dentallabor.
Weisheitszahn
Der 3. am hinteren Ende der Zahnreihe stehende Backenzahn, welcher etwa zwischen dem 17. bis 24. Lebensjahr bei einem normal entwickelten Kiefer durchbricht. Wegen Platzmangel in einem durch die Zivilisation zurückgebildeten Kiefer kommt es besonders bei den unteren W. häufig zu Komplikationen während des Durchbruchs.
Wurzelbehandlung, Wurzelkanalbehandlung, WBH
Endodontie; Oberbegriff für zahnärztliche Behandlungsmaßnahmen bei einem erkrankten oder abgestorbenen Zahnnerv mit dem Ziel einer Zahnerhaltung.
Wurzelfüllung, Wurzelkanalfüllung
Endodontische Maßnahme im Rahmen einer Wurzelkanalbehandlung. Der aufbereitete und gründlich gereinigte Wurzelkanal wird durch ein gewebefreundliches, bakteriendichtes und röntgensichtbares Material ‚versiegelt‘.
Lat.: Dens; Im Milchgebiss gibt es davon 20 (8 Schneidezähne, 4 Eckzähne, 8 Backenzähne); das bleibende Gebiss hat mit den Weisheitszähnen 32 (8 Schneidezähne, 4 Eckzähne, 8 kleine Backenzähne, 12 große Backenzähne). Man teilt den Zahn in Zahnkrone, -hals und -wurzel auf. Siehe auch unter Gebiss. Neben dem eigentlichem Zweck des Z., dem Abbeißen, Zerkleinern und Zermahlen von Nahrung, dient dieser bei Naturvölkern und besonders Tieren auch noch als Werkzeug, Kampfwaffe und Körperschmuck. Im Wesentlichen besteht der Z. aus einer äußerst harten, emailleartigen Oberschicht, dem Schmelz, dem weicheren – aber härteren als Knochen – Dentin (Zahnbein) und dem Zahnzement der Wurzel (siehe untere Abbildung). In seinem Inneren befindet sich die Pulpa (laienhaft: Nerv), einem Geflecht aus feinen Blutgefäßen und Nerven.
Zahnbeläge
Oberbegriff für alle Verunreinigungen auf der Zahnoberfläche und dem Zahnfleischrand. Man unterscheidet harte und weiche Z. Harte Z. sind Zahnstein und Konkremente (z.B. siehe a.u. Melanodontie), weiche Z. wie Materia alba und Plaque bestehen zu 80% aus Mundbakterien. Daneben gibt es noch Verfärbungen durch Speisen oder Getränke (Tee, Rotwein), Nikotin (Raucherbeläge) oder auch in Mundspüllösungen enthaltene Medikamente (Chlorhexidin, Zinnfluorid.
Zahnersatz
Maßnahme zum Wiederherstellen einer geschlossenen, möglichst dem natürlichen Gebiss funktionell wie auch ästhetisch gleichwertigen Zahnreihe. Man unterscheidet festsitzenden (Kronen, Brücken) von herausnehmbarem Z. (Teilprothesen, totale Prothesen) und eine Kombination beider Formen.
Zahnschema
Orientierungssystem zur Darstellung der menschlichen Zähne (Milchzähne u. bleibende Zähne). Es gibt in der ZHK mehrere Z.; gebräuchlich ist international das Z. der Zahnärzte – Weltorganisation FDI, deshalb soll darauf näher eingegangen werden: Der Kiefer wird in 4 Quadranten unterteilt, die Darstellung erfolgt aus Sicht des Betrachters (also auf das Gesicht des Patienten); es ergibt sich somit eine Seitenvertauschung Rechts-Links bei der Schreibweise. Der rechte Oberkieferquadrant erhält die ‚Leitzahl‘ 1 (eins), der linke Oberkiefer die 2, der linke Unterkiefer die 3 und der rechte Unterkiefer die 4 . Dieser Zahl wird dann die ‚Zahnzahl‘, beginnend von der Mitte der Schneidezähne, nachgestellt. Somit hat der linke untere Schneidezahn die Zahl 31 (sprich: drei-eins) oder der rechte oberste Weisheitszahn die Zahl 18 (sprich: eins-acht). Die gleiche Systematik setzt sich bei den Milchzähnen fort, nur dass hier die ‚Leitzahlen‘ 5, 6, 7 u. 8 sind. Andere (weniger gebräuchliche Schreibweisen) sind noch (am Beispiel des Zahnes 18): ‚ 18 ‚ oder ‚ 18+ ‚ oder ‚3.Backenzahn oben rechts‘.
Zahnschutz
Auch Mundschutz bzw. Boxerschutz; herausnehmbarer Behelf zum Schützen der Zähne und Kiefer bei verletzungsträchtigen Sportarten (z.B. Hockey, Baseball, Skateboard, Squash, Rollerskating, Football), da die Zahnbruchgefahr bis zu 60-mal höher sein kann.
Zahnstein
Zahnstein ist verkalkte Plaque (der Zahnbelag, welcher nicht durch sorgfältiges Putzen von der Zahnoberfläche entfernt wird); im Volksmund häufig gleichgesetzt mit jeglicher Verfärbung und Verunreinigung der Zahnoberfläche